Liaba guada Nikolo, du braver Mo………

Nikolaus wurde der Überlieferung zufolge, im 4. Jahrhundert, von seinem Onkel, Bischof Nikolaus von Myra, im Alter von 19 Jahren zum Priester geweiht und als Abt im Kloster von Sion – heute untergegangener Ort, Namensgeber eines katholischen Titularbistums – nahe seiner Heimatstadt eingesetzt. Als seine Eltern an der Pest starben, erbte Nikolaus ihr Vermögen und verteilte es an Arme: so bewahrte er mehrere junge Frauen aus seiner Nachbarschaft in seiner Heimatstadt Patara, indem er heimlich Geld durchs Fenster warf, so für eine ausreichende Mitgift sorgte und verhinderte, dass der Vater seine Töchter zur Prostitution hergeben musste. Deshalb gilt Nikolaus als Geber guter Gaben und Freund der Kinder.

Er war über Jahrhunderte Vorbild in Großzügigkeit und Nächstenliebe. Im 14. Jahrhundert entstand der Brauch des „Nikolausspiels“.

nikolausAuch bei uns in Geretsried wird dieser Brauch noch aufrecht gehalten. Die Kolpingfamilie Geretsried besucht schon seit über 40 Jahren die Familien. Jedes Jahr, Anfang November geht es mit der Vorbereitung los. Die Nikolausgewänder werden nochmal durchgesehen und es wird kontrolliert ob alles in Ordnung ist. Es werden Nikoläuse, Fahrzeuge, Fahrer und Beifahrer gesucht. Einsatzlisten werden vorbereitet, die dann in einem Zeittakt gelistet werden. 4-5 Einsatzgruppen kommen am 5.und 6. Dezember zu den Familien. Eine Marathonaufgabe ist die richtige Einteilung. Die Eltern können ab dem 23. 11. per Anruf den Heiligen Mann buchen. Kolping möchte hiermit diesen schönen alten Brauch in christlicher Form erhalten. Der Besuch ist grundsätzlich kostenlos. Die Spenden werden dann, im Sinne des heiligen Nikolaus, an Menschen, denen es oft an Vielem fehlt, weiter gegeben.

Der Besuch ist für die Besuchten und auch für den Nikolaus immer wieder ein Erlebnis. Ein Kinderlachen ist das schönste Geschenk für den Heiligen und die Begleiter. Der Brauch, den es mit Sicherheit zum erhalten Wert ist und der auch in den kommenden Jahren von Kolping weiter gepflegt wird.